Nachlese zum Läuferball

Laufdebüt mit 46 Jahren

Als Kind hat die Markkleebergerin Birgit Emmrich viele Sportarten ausprobiert, um schließlich in der Leichtathletik bei den Mittelstrecklern zu landen. Doch nach der Geburt ihrer beiden Töchter Carolin (jetzt 25 Jahre alt) und Anna (23) musste sie zwangsläufig kürzer treten. So erschöpften sich ihre sportlichen Aktivitäten für einige Jahre im Begleiten und Anfeuern von Ehemann Norbert, der in den neunziger Jahren die Laufszenerie in Leipzig mitbestimmte. „Später war ich mit den beiden Mädels, die sehr aktiv in der Sportakrobatik waren, viel unterwegs, und da kam das Laufen wiederum meist zu kurz.“ Und das änderte sich vorerst auch nicht, denn mit der Geburt von Sohn Martin (16) stand die Kinderbetreuung nochmals im Mittelpunkt. Inzwischen ist aus dem Nesthäkchen ein leidenschaftlicher Fußballer geworden, dessen größte Fans natürlich die Eltern sind und ihn oft zu den Punktspielen begleiten. Doch nun bleibt für die gelernte Heimerzieherin, die seit 1996 als Physiotherapeutin in einem Krankenhaus arbeitet, mehr Zeit für sich und ihre Hobbys. „Ich bin gern in der Natur, und zum Laufen benötigt man neben Zeit und Lust eigentlich nur noch ein Paar gescheite Laufschuhe. Außerdem gibt es in der Laufgruppe unserer TSG viele nette Leute, mit denen man sich nicht nur zum Laufen trifft.“ Zudem ist auch der Donnerstag bei Birgit stets ausgebucht, denn da trainiert sie eine altersmäßig recht bunt gemischte Gruppe von Kindern und betreut diese auch bei ihren Wettkämpfen.

Wenn man die drahtige 47-Jährige sieht, will man kaum glauben, dass sie im Frühjahr 2013 ihren ersten 10-km-Lauf bestritt und dort gleich auf Rang zwei einkam. „Gegen Elke Musial und Jana Schönlebe habe ich in meiner Altersklasse zwar keine Chance, doch auf Anhieb ein dritter Platz in der Stadtrangliste hat mich schon ein wenig stolz gemacht,“ schätzt sie ihr Debüt in der Laufszene sachlich ein. Das war auch der Grund für eine Einladung zum Läuferball, der am Sonnabend im Marriott-Hotel stattfand und von dem sie von ihren Sportkameraden schon viel Gutes gehört hatte. Dort stand Birgit sogar mit auf dem Stimmzettel zur Wahl der „Aufsteigerin der Saison“. Es hat am Ende zwar nicht ganz zum Sieg gereicht, doch dass nimmt sie keineswegs tragisch.

„Das Laufen ist ein schöner Ausgleich zu meiner körperlich doch recht schweren Arbeit“, ist sich Birgit sicher und blickt schon voller Vorfreude auf den in zwei Wochen stattfindenden Winterlauf des TSV 1893 Leipzig-Wahren, dem ersten Wertungslauf in der neuen Stadtranglistensaison.