Vítejte v Brně – Laufen in der Partnerstadt Brünn (CZ)
– von Karmen Dietze –
Anlässlich eines Austauschprogramms mit Leipzigs Partnerstadt BRNO / BRÜNN wurde ich eingeladen, als Läuferin beim 6. Craft Brněnský Půlmaraton 2018 (Halbmarathon) an den Start zu gehen. Der Lauf, das Wochenende – alle Erfahrungen waren ein beeindruckender Erfolg!
Bereits im Vorfeld hatte ich intensiven Kontakt mit Herrn Robert Kudelka vom Magistrat der Stadt Brünn. Es war unkompliziert, dass ich noch zwei Läuferinnen mitnehmen durfte. Zusammen mit Tina und Cathleen machte ich mich somit am Samstag noch halb in der Nacht auf den Weg mit der Bahn in das knapp 500km entfernte Brünn.
Die Stadt erwartete uns mit schönstem Sonnenschein. Das für uns gebuchte Hotel lag fußläufig und nach einem schnellen Checkin haben wir die Stadt erkundet.
Abends lud man uns zusammen mit einer polnischen und drei österreichischen Austauschläufern zu einem gemeinsamen Abendessen ein. Neben dem Organisator des Laufs waren drei Vertreter der Stadt anwesend. Man übergab uns die Startnummern, erklärte den Ablauf, die Stimmung stieg und die Aufregung wuchs.
RACEDAY: ausgeruht und optimistisch liefen wir in die Altstadt zum Start. Es sollte mein erster Wettkampf 2018 werden. Da mein Training dieses Jahr nicht wirklich stattfand, konzentrierte ich mich auf Cathleen (die in ihrer Aufgeregtheit gleich mal mit leerem Uhr-Akku dastand. Sie war fit, hatte große Ziele und so donnerten wir mit dem Startschuss los. Es wurden zwei Runden gelaufen inklusive Abstecher durch das Velodrom und vorbei an der Feuerwehr, die für ordentlich Abkühlung sorgte. Sonne und Strecke waren für mich anstrengend, noch anstrengender war es, Cathleen auf den ersten Kilometern zu bremsen. Aber es tat nichts weh, kein Heuschnupfen bremste mich, es lief rund. Zum Glück, denn die Halbzeit und das Ende hatte es mit einem tüchtigen Anstieg in sich. Kurz vor Schluss wurde es somit dann noch mal ordentlich anstrengend und wir mussten Tempo rausnehmen. Nicht schlimm, hatten wir doch genügend Puffer. Überraschend wartete am Ziel schon Tina auf uns. Sie hatte aufgrund der Hitze beschlossen, es bei einer Runde sein zu lassen. Sie und die beiden Österreicher riefen uns laut zu und puschten uns für den Schlussspurt hoch.
Viele von euch werden es kennen – das Gefühl, das man gar nicht beschreiben kann: Erleichterung, Glück, Erschöpfung, Dankbarkeit, Stolz – all das prasselte auf Cathleen und mich ein, als wir nach 1:37:45 mit (ihrer) neuen Bestzeit über die Ziellinie gerannt sind. Zusammen mit Tinas strahlendem Gesicht, der Sonne im Nacken, dem gratulierenden Gesicht des Renndirektors – man kann das gar nicht beschreiben!
Der Lohn war eine wunderschöne Medaille, die ein tschechischer Läufer in seiner Keramikwerkstatt für alle macht. Als kurz später auch die dritte Österreicherin ins Ziel kam, machten wir uns als Gruppe gut gelaunt auf den Weg zurück ins Hotel. Der Nachmittag verlief ruhig: Sightseeing, viel Essen, Public Viewing, alles Revue passieren lassen.
Fazit: wir wurden 8. und 9. Frau auf der Halbmarathondistanz
und gleichzeitig 2. und 3. der Altersklasse, Tina 4. bei den 10,5 Kilometern. Da man uns über die Siegerehrung falsch informiert hatte, wurden wir leider nicht geehrt (da nicht mehr anwesend) – aber die Pokale werden uns persönlich nächste Woche nach Leipzig gebracht.
Ich möchte mich ganz herzlich bedanken bei
Peter Schütze – Stadtsportbund Leipzig
Robert Kudělka – Magistrát města Brna
den Städten Brünn und Leipzig
Aleš Čtvrtníček- BehejBrno.com
den andern Austauschläufern (SPORT VERBINDET)
und ganz besonders natürlich bei meinen beiden Mitläuferinnen, die das Ganze erst so besonders gemacht haben.
(Bilder: Karmen Dietze, Tina Laux)