Auf dem Weg zu Leonidas – Ultramarathon Spartathlon 2016
– von Antje Müller –
In memoriam Leonidas, dem tapferen König Spartas, Teilnahme am Ultramarathon Spartathlon längs der historischen Strecke Athen – Sparta über 246 km ! So soll der griechische Bote Pheidippides im Jahre 490 v. Chr. während der Perserkriege von den Athenern nach Sparta geschickt worden sein, um bei den Spartanern um Hilfe für die bevorstehenden Schlacht bei Marathon zu bitten. Laut Überlieferung begab er sich morgens auf die 246 km lange Strecke und kam am Abend des nächsten Tages an. Soweit zur Geschichte …Ich war wochenlang megaaufgeregt, zwar gut vorbereitet, da ich bei Hitze genug gelaufen bin. Der Flug war schon ein Abenteuer: 9 Stunden Aufenthalt in Zürich. Ich hab ein ganzes Buch und mehrere Zeitungen geschafft. Schließlich Ankunft in Athen um 1 Uhr. Aber da war ich noch nicht im Hotel! Als ich dann beim Frühstück in Athen die anderen traf, war ich ziemlich froh: Eine dufte Truppe!
Besprechung am Donnerstag vor dem Rennen im benachbarten Hotel. Insgesamt wird es 74 Verpflegungsstationen, (alle 3-5km) verteilt auf der ganzen Strecke geben. Freitagmorgen werden wir vom Hotel mit dem Bus abgeholt und zum Fuß der Akropolis gebracht.
Dann der Spartathlon: Start pünktlich um 7 Uhr. Mit 370 Läufer geht’s durch die Straßen von Athen. Dann heraus aus der Stadt. Natürlich schnell losgelegt und als Erste vom deutschen Team in Corinth. Dann liefen Peter und Ralf an mir vorbei. Die Hitze war ordentlich und es wurde dunkel und ich müde: 5x hingelegt für einen Schlummer, 2× Massage. Danach wie Espenlaub gezittert. Es ging immer weiter und weiter. Der Magen spielte nicht mehr mit, aber da musste er eben durch: Gibt’s eben kein Essen mehr. In der Nacht den Berg hoch und wieder runter über Stock und Stein. Später kam wieder die Hitze. Ich habe immer Eiswürfel in den BH geschippt. Das tat gut! Als es über 20 km nur noch abwärts ging, war das nicht so schön. Ich wäre lieber „hochwertigere“ Kilometer gelaufen. So war das nur noch Spaziergang.
Die Kinder haben uns in Sparta empfangen: Gänsehaut und erste Tränen.
Dann auf dem Weg zur Statue von Leonidas noch mehr Tränen – anschlagen! – und dann Stolz! 31:17:50 h! Im Medpunkt wollte man meine einzige Blase anpieksen: Nicht mit mir! Das Bier habe ich aber gerne genommen. Überhaupt habe ich unendliche Mengen getrunken auf dem langen Weg nach Sparta. Von insgesamt 370 gestarteten Läufern haben 240 gefinished – viele wurden wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen („Cutoff“) – von 32 deutschen Startern konnten 20 an der Statue von Leonidas anschlagen.
Mit dem Bustransfer zurück nach Athen, natürlich wegen der großen Feier am Montagabend. Die nächsten Tage waren sehr schön gemeinsam mit den anderen. Am Sonntag hätten nicht so viel Stufen und Bordsteine überall sein müssen, aber wir haben diese Hindernisse heldenhaft gemeistert. Die Siegerehrung war begeisternd. Von der Location aus mit Blick zur Akropolis. Ausgelassene Stimmung beim Tanz. Es war schön mit euch.